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In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit wird Effizienz häufig zur obersten Priorität. Unternehmen sehen sich gezwungen, schnell und oft drastische Maßnahmen zu ergreifen: Investitionen werden gestoppt, Budgets gekürzt, Neueinstellungen ausgesetzt oder Stellen abgebaut. Was betriebswirtschaftlich oft als unvermeidlicher Schritt betrachtet wird, hat auf menschlicher Ebene tiefgreifende Auswirkungen. Hinter jeder dieser Entscheidungen stehen Mitarbeiter – Menschen, die plötzlich mit einer erhöhten Arbeitsbelastung konfrontiert sind, Unsicherheiten über ihre berufliche Zukunft empfinden oder beobachten, wie der Teamzusammenhalt schwindet. Doch wie genau beeinflusst diese neue Realität den Arbeitsalltag in den Unternehmen? Wie nehmen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die gegenwärtige Situation wahr? Welche Auswirkungen hat sie auf ihre Motivation, ihre Gesundheit und ihr Vertrauen in die Arbeitgeber?
Protime hat in einer aktuellen Studie in Zusammenarbeit mit dem YouGov Panel Deutschland die Hintergründe dieser Fragen untersucht. Dabei wurden 1.460 Berufstätige aus ganz Deutschland befragt. Die Ergebnisse verdeutlichen eindrucksvoll, dass der wirtschaftliche Druck nicht nur in Zahlen und Bilanzen sichtbar wird, sondern auch das Wohlbefinden der Mitarbeiter erheblich beeinträchtigt. Fast ein Viertel der Befragten – genau 24 Prozent – gab an, in den letzten zwölf Monaten direkt von Personalmaßnahmen wie Entlassungen oder einem Einstellungsstopp betroffen gewesen zu sein. In einigen Fällen wurden Kollegen entlassen, während in anderen die erhoffte Unterstützung durch neue Teammitglieder ausblieb. In beiden Szenarien führt dies zu einer gleichen Konsequenz: Mehr Aufgaben auf weniger Schultern, erhöhte Verantwortung und eine größere mentale Belastung.
Die Ursachen für diese Maßnahmen sind vielfältig:
Besorgniserregend ist die Tatsache, dass 26 Prozent der Befragten nicht über die Hintergründe informiert waren. Diese mangelnde Kommunikation stellt nicht nur ein organisatorisches Versäumnis dar – sie untergräbt das Vertrauen der Mitarbeitenden und schafft ein Klima der Unsicherheit. Wer nicht nachvollziehen kann, warum bestimmte Entscheidungen getroffen werden, fühlt sich schnell übergangen und beginnt, an seiner Zukunft im Unternehmen zu zweifeln. In diesem Zusammenhang ist Transparenz unerlässlich. Besonders in herausfordernden Zeiten beeinflusst sie entscheidend, ob Mitarbeitende weiterhin engagiert bleiben oder sich emotional zurückziehen.
Dieser Rückzug erfolgt häufig schleichend. 62 Prozent der Befragten berichteten von einem Rückgang ihrer persönlichen Motivation. Sie empfinden sich als weniger eingebunden und weniger anerkannt – einige fühlen sich sogar überfordert oder ausgebrannt. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) stellt fest, dass in ihrem Umfeld vermehrt Krankmeldungen auftreten, und fast ein Drittel gibt an, selbst häufiger krank zu sein. Auch der angestrebte Ausgleich bleibt oft auf der Strecke: 18 Prozent mussten ihren Urlaub verschieben oder ganz absagen, während weitere 15 Prozent damit rechnen, dies in naher Zukunft tun zu müssen. Solche Entwicklungen sind kein Zufall – sie sind eine direkte Folge struktureller Überlastung. Wenn ganze Teams plötzlich mit weniger Personal auskommen müssen, wird die Erholung häufig zur Nebensache.
Die Studie verdeutlicht klar, wie sich diese Belastung verteilt:
Es gibt auch Unterschiede zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten: Während 44 Prozent der Vollzeitkräfte eine höhere Arbeitslast empfinden, sind es bei den Teilzeitkräften nur 37 Prozent. Wie gehen die Menschen mit dieser Situation um? Die Antworten zeichnen ein gemischtes Bild: 45 Prozent der stark belasteten Personen geben an, sich stark gestresst oder überfordert zu fühlen, während 44 Prozent berichten, dass sie relativ gut damit zurechtkommen. Dies verdeutlicht, dass auch die individuelle Resilienz eine Rolle spielt – jedoch stößt sie ohne strukturelle Unterstützung irgendwann an ihre Grenzen.
Besonders besorgniserregend ist, dass diese zusätzliche Belastung oft nicht ausgeglichen wird. Von denjenigen, die derzeit mehr arbeiten müssen, erhalten lediglich 33 Prozent einen Freizeitausgleich, 24 Prozent werden für Überstunden entschädigt und nur 19 Prozent können auf Boni oder andere Ausgleichsleistungen hoffen. Fast die Hälfte (46 Prozent) erhält überhaupt nichts – weder Zeit, noch Geld, noch Anerkennung. Diese mangelnde Wertschätzung kann langfristig schwerwiegende Folgen haben: Wer das Gefühl hat, ständig mehr zu leisten, ohne dafür etwas zurückzubekommen, verliert nicht nur die Motivation, sondern auch die emotionale Bindung zum Arbeitgeber. Dies ist eine gefährliche Entwicklung, da jede Kündigung in Zeiten des Fachkräftemangels zu einer strategischen Herausforderung wird.
Gille Sebrechts, der CEO von Protime, interpretiert diese Ergebnisse als deutlichen Aufruf an die Unternehmenswelt. Für ihn steht die Schlussfolgerung fest: „Die Zahlen zeigen deutlich, unter welchem Druck viele Beschäftigte derzeit stehen – nicht zuletzt durch aktuelle Einstellungsstopps und Entlassungen. Gerade in solchen Zeiten darf Transparenz kein nettes Extra sein, sondern muss als echte Führungsaufgabe verstanden werden.“ Für Sebrechts stellt die Zeiterfassung nicht lediglich ein administratives Hilfsmittel dar, sondern fungiert als strategisches Managementinstrument. Sie trägt dazu bei, die Arbeitsrealitäten transparent zu machen – ehrlich, nachvollziehbar und auf Fakten basierend.
„Zeiterfassung dient dabei nicht der Kontrolle, sondern schafft dringend benötigte Klarheit: Für Mitarbeiter*innen bedeutet das, schwarz auf weiß zu sehen, wie viel sie tatsächlich arbeiten – faktenbasiert und ehrlich. Für Führungskräfte ist es ein wertvolles Werkzeug, um nach organisatorischen Veränderungen den Überblick zu behalten: Wer war lange nicht im Urlaub? Wo häufen sich Überstunden? Wo droht Überlastung?“
Diese Informationen sind von entscheidender Bedeutung, um auf Augenhöhe führen zu können. Nur wer die tatsächliche Verteilung von Belastungen versteht, ist in der Lage, angemessen zu reagieren, Überlastungen zu vermeiden und Ressourcen gezielt einzusetzen. Besonders in Krisenzeiten bildet dies die Grundlage für nachhaltige Führung.
Zeiterfassung ist nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung, sondern auch ein Ausdruck von Fürsorge und Wertschätzung. Sie vermittelt den Mitarbeitenden ein Gefühl der Kontrolle über ihre Arbeitszeiten und zeigt, dass ihre Leistungen wahrgenommen werden. Für Unternehmen fungiert sie als wichtiges Navigationsinstrument in herausfordernden Zeiten.
Nur wenn Belastungen messbar sind, können sie auch gerecht verteilt werden. Transparenz ist der Schlüssel, um Vertrauen aufzubauen. Die aktuelle Protime-Arbeitsplatzstudie macht deutlich: Der Druck auf die Beschäftigten ist real. Doch durch Offenheit, präzise Daten und einen ehrlichen Dialog kann diesem Druck begegnet werden. Zeiterfassung kann somit eine Brücke schlagen zwischen betrieblicher Effizienz und menschlicher Perspektive. Denn operative Exzellenz beginnt nicht bei Prozessen, sondern bei einem echten Verständnis der Realität im Arbeitsalltag. Diese Realität spiegelt sich nicht in strategischen Dokumenten wider, sondern in klaren, unverfälschten Zahlen – ehrlich und dringend erforderlich.
Originalartikel: https://www.protime.eu/de-de/nachrichten/zwischen-einstellungsstopp-und-k%C3%BCndigungswelle
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